Die Antibabypille (kurz: Pille) ist eine effektive und sichere Verhütungsmethode. Wie bei jedem Medikament kann es jedoch gesundheitliche Risiken geben.

Die Kombi-Pille setzt sich aus den weiblichen Hormonen Östrogen und Progesteron zusammen, die auf den Hormonhaushalt des Körpers Einfluss nehmen. Dies kann bei einigen Anwenderinnen zu Nebenwirkungen führen.

Wenn Sie die Pille nehmen, ist es wichtig, dass Sie mit dem möglichen Einfluss auf Ihre Gesundheit vertraut sind, sodass Sie bei auftretenden Nebenwirkungen schnell handeln und medizinische Hilfe suchen können.

Antibabypille Nebenwirkungen und Risiken

Erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel

Wenn Sie die Kombi-Pille anwenden oder darüber nachdenken, diese als Verhütungsmethode einzusetzen, sollten Ihnen das Risiko einer Thromboembolie bewusst sein – besser bekannt als Blutgerinnsel. Blutgerinnsel können in den Venen entstehen, wenn das Blut langsamer oder gar nicht fließt. Sammelt sich das Blut an einer Stelle, können sich die Blutplättchen anhäufen und verbinden, sodass sie zu einer festen Masse werden.

Wenn Teile sich dieser festen Masse (Blutgerinnsel) abtrennen und wegbewegen, können Sie zum Herz oder zur Lunge wandern und dort eine sogenannte Lungenembolie auslösen, die zum einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt führen kann.

Gewöhnlich ist dieses Risiko recht gering, Experten schätzen die Vorteile der Pille höher ein als mögliche auftretende Proleme.

Es gibt einige Faktoren, die Sie anfälliger für eine venöse Thromboembolie (VTE) machen. Ihr Arzt wird Sie über bestehende Risiken aufklären, bevor er Ihnen diese Art der Verhütung verschreibt.

Es ist besonders wichtig, dass Sie sich mit den Symptomen eines Blutgerinnsels vertraut machen, wenn Sie die Pille einnehmen.

Achten Sie auf:

  •  Starke Schmerzen im Bein 
  •  Plötzliche Atemlosigkeit
  •  Schnelles Atmen
  •  Schmerzen im Brustkorb
  •  Plötzlich auftretender Husten mit blutigem Auswurf
  •  Beschwerden im Oberkörper, die bis zum Kiefer, dem Rachen, dem Rücken oder den Armen reichen können
  •  Übelkeit oder Erbrechen
  •  Schwindel
  •  Probeme beim Sprechen
  •  Gefühl der Verwirrung
  •  Sehverlust oder verschwommenes Sehen
  •  Schwere Kopfschmerzen oder Migräne. 

Eine erhöhte Neigung zu Blutgerinnseln ist eng verbunden mit Herzinfarkten oder Schlaganfällen.

Antibabypille und Krebsrisiko

Es werden ständig Studien durchgeführt, die eine Verbindung von der Einnahme der Kombi-Pille mit Krebs untersuchen.

Einige Studien stellten fest, dass die Pille zu einer leicht erhöhten Wahrscheinlichkeit von Krebsarten wie Brustkrebs oder Gebärmutterhalskrebs führen kann. Daneben soll aber das Risiko für das Auftreten anderer Krebsarten wie Eierstockkrebs und Karzinome in der Gebärmutterschleimhaut verringert sein.

Die Wahrscheinlichkeit, dass sein Karzinom in der Gebärmutterschleimhaut oder Eierstockkrebs entsteht, verringert sich bei der Einnahme der Kombi-Pille. Je länger die Einnahme erfolgt, desto geringer das Risiko.

Experten geben an, dass sich das Risiko nach 15 Jahren Einnahme um die Hälfte verringert.

In Deutschland wird eine Krebsfrüherkennung mittels Abstrich (sogenannter „Pap-Test“) für Frauen ab 20 Jahren einmal kostenlos pro Jahr angeboten.  

Es ist wichtig, dass Sie diese Früherkennung durchführen, sodass Sie, falls nötig, eine schnelle Behandlung erhalten. Stellen Sie zwischen solchen Tests Änderungen an sich fest, sprechen Sie mit Ihrem Arzt.

Sollten Sie familiär vorbelastet sein, insbesondere bezüglich Gebärmutterhals- oder Brustkrebs, kann die Kombi-Pille für Sie ungeeignet sein.  

Kombi-Pille: Gegenanzeigen

Durch die möglichen Nebenwirkungen, die die Kombi-Pille hervorrufen kann, ist diese Art der Verhütung nicht für jede Frau geeignet. Sollten Sie zu einer der unten aufgeführten Gruppen gehören oder haben Sie in der Vergangenheit eins dieser Leiden gehabt, wird Ihnen Ihr Arzt wahrscheinlich zu einer anderen Verhütungsmethode raten.

Antibabypille und Übergewicht

Frauen mit starkem Übergewicht sollten die Kombi-Pille nicht einnehmen, da sie zu kardiovaskularen oder zerebrovaskulären Problemen (Herzgefäße und das Hirn versorgende Gefäße) sowie venöser Thromboembolie (VTE) führen können. Dies kann möglicherweise Schlaganfälle oder Herzinfarkte begünstigen.

Erhöhtes Risiko für Bluthochdruck

Wenn Sie an Bluthochdruck leiden, ist die Kombi-Pille für Sie nicht geeignet, da sie den Blutdruck erhöhen kann. Dadurch kann das Risiko für Schlaganfälle oder Myokardininfarkten erhöht werden.

Migräneanfälligkeit

Migränesymptome, insbesondere solche, die von einer sogenannten Aura begleitet werden, können durch den Hormongehalt der Kombi-Pille verstärkt werden. Östrogen und Progesteron, die beide in der Kombi-Pille enthalten sind, können bei einigen Frauen Auslöser für Migränesymptome sein. Ebenfalls kann ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte oder Schlaganfälle gegeben sein.

 

Alternative Verhütungsmethoden

Ist die Kombi-Pille für Sie nicht geeignet, gibt es jedoch eine Vielzahl an weiteren Kontrazeptiva, zwischen denen Sie wählen können. Sollten die obenstehenden Informationen ganz oder teilweise auf Sie zutreffen, sprechen Sie mit einem Arzt, bevor Sie die Verhütungsmethode ändern.

Die obengenannten Risiken sind gering und Ihr Arzt wird Ihren Gesundheitszustand sowie Ihre medizinische Vergangenheit in seine Entscheidung einbeziehen, bevor er Ihnen die am besten geeignete Verhütungsmethode anbietet.  

Bei korrekter Anwendung sind alle verschiedenen Arten der Antibabypille sehr sichere Methoden zur Empfängnisverhütung. Die Pille ist übrigens das am häufigsten verwendete Kontrazeptivum.

Zuletzt überprüft:  09.01.2020