Rauchstopp Medikamente wie beispielsweise Zyban und Champix werden in gestuften Dosen eingenommen.

Für diese Art von Behandlung ist es besser mit einer niedrigen Dosis anzufangen und diese dann immer weiter zu erhöhen kurz nachdem der Patient mit dem Rauchen aufgehört hat. Nach einigen Wochen wird die Dosis dann wieder verringert bis sie schließlich ganz eingestellt wird.

Dies erhöht die Chancen, dass diese Behandlungsmethode erfolgreich verläuft.

Diese Anpassungen helfen dem Körper, die notwendigen Veränderungen durchzuführen und die Auswirkungen des Nikotinentzuges zu verringern.

Es ist wichtig, die Dosis langsam zu verringern anstatt sie abrupt abzusetzen, da so das Risiko, dass das Verlangen zu Rauchen wiederkehrt, verringert wird.

Champix

Die erstmalige Anwendung von Champix dauert 3 Monate. Sie sollte mindestens eine Woche vor dem Datum, an dem der Patient aufhören möchte zu rauchen, angefangen werden. Dieser ausgewählte Tag sollte in der zweiten Woche der Einnahme liegen.

  • Wenn Sie Champix zum ersten Mal einnehmen, wurde Ihnen wahrscheinlich das Starterset verschrieben. In der ersten Woche nehmen Sie hier weiße Tabletten ein, welche 0,5 mg des aktiven Wirkstoffs Vareniclin.
  • In den ersten drei Tagen nehmen Sie eine weiße Tablette pro Tag.
  • In den darauffolgenden vier Tagen nehmen Sie zwei weiße Tabletten pro Tag.
  • Nach der ersten Woche fangen Sie an, die blauen Tabletten einzunehmen. Diese enthalten 1 mg von Vareniclin.
  • Ab der zweiten Woche, vor und nach dem Tag, an dem Sie mit dem Rauchen aufhören, nehmen Sie zwei blaue Tabletten pro Tag ein.
  • Wenn sich diese Behandlungsmethode als erfolgreich erweist, wird Ihnen Ihr Arzt eine weitere Kur dieser Art von Medikamenten verschreiben; dieses mal nur mit 1 mg dosierten Tabletten.
  • Hören Sie nicht mit der Einnahme von Champix auf, wenn Ihr Arzt Ihnen nicht dazu geraten hat.

Zyban

Die Kur mit Zyban beginnt ebenfalls zirka eine Woche bevor Sie mit dem Rauchen aufhören wollen.

  • In den ersten sechs Tagen nehmen Sie einmal am Tag eine Tablette ein.
  • Ab dem siebten Tag der Behandlung nehmen Sie zwei Tabletten zweimal am Tag ein.
  • Der Tag, an dem Sie das Rauchen einstellen, sollte in der zweiten Woche der Einnahme liegen.
  • Sollte Zyban Ihnen innerhalb von 7 Wochen nicht geholfen haben, mit dem Rauchen aufzuhören, wird Ihr Arzt Ihnen wahrscheinlich von der weiteren Einnahme abraten.
  • Sollte die Behandlung anschlagen, so können Sie die Einnahme nach neun Wochen in einer geringeren Dosierung fortsetzen.

Nikotinersatztherapie

Rezeptfreie Produkte wie beispielsweise transdermale Pflaster, Kaugummis, Inhalatoren und E-Zigaretten können ab dem Tag, an dem Sie beschließen mit dem Rauchen aufzuhören, verwendet werden. Einige Pflaster oder Kaugummis sollten jedoch bereits etwas früher angewendet werden.

Es ist sehr wichtig, die Behandlung nicht plötzlich oder vorzeitig abzubrechen oder die Menge beziehungsweise die Dosierung frühzeitig zu reduzieren, falls das Verlangen zu Rauchen zurückkehrt.

Die Behandlung mit rezeptfreien Medikamenten dauert üblicherweise zwischen zwei und drei Monate; eine Langzeitanwendung ist nicht empfohlen.

Sollten Sie Schwierigkeiten oder Fragen zu der Verwendung von Nikotinersatztherapie haben, wird Ihnen Ihr Arzt gerne zur Verfügung stehen.

Was sind die Symptome von Nikotinentzug?

Mit dem Rauchen aufzuhören ist schwer und bedarf oft mehrerer Versuche.

Ungefähr die Hälfte aller Raucher versucht mindestens einmal im Jahr mit dem Rauchen aufzuhören; nur 5% schaffen es tatsächlich.

Eine entscheidende Rolle spielen dabei die Symptome des Nikotinentzuges, welche bereits Stunden nach der letzten Zigarette auftreten und schwer zu behandeln sind.

Zu diesen zählen:

  • Verlangen nach Nikotin
  • Reizbarkeit
  • Angst
  • Depression
  • Müdigkeit
  • Schlafprobleme
  • Kopfschmerzen
  • Übelkeit
  • Hunger

Diese Symptome erreichen ihren Höhepunkt nach den ersten paar Tagen und klingen üblicherweise nach ungefähr zwei Wochen wieder ab.

Viele Raucher, die mit dem Rauchen aufhören wollen, nehmen oft an Gewicht zu. Eine Studie hat herausgefunden, dass Raucher im Durchschnitt fünf Kilogramm auf lange Sicht zunehmen.

Hierfür gibt es einige Gründe:

  • Zum einen ist Nikotin ein Appetithemmer, welches den Stoffwechsel anregt.
  • Zum anderen tritt nun, da der Geschmackssinn langsam wiederkehrt, häufiger ein Verlangen nach bestimmten Lebensmitteln auf.
  • Auch wird oft zu einem Snack gegriffen, wenn Sie das Verlangen nach einer Zigarette haben.

Natürlich kann auch Gewichtszunahme gesundheitsschädlich sein; dies sollte jedoch keinen Grund darstellen, stattdessen weiterhin zu Rauchen.

Es ist wichtig, dies in Perspektive zu setzen. Es gibt viele gesundheitliche Risiken, welche mit dem Rauchen in Verbindung stehen. Ein paar Kilo zuzunehmen ist zwar nicht ideal, dies jedoch in Kauf zu nehmen, um mit dem Rauchen aufzuhören, wird Sie vor den gesundheitlichen Risiken bewahren.

Sobald  Sie erst einmal erfolgreich mit dem Rauchen aufgehört haben, wird Ihnen die Gewichtsabnahme durch gesundes Essen und Sport vergleichsweise einfach erscheinen.

Wie Sie mit Gelüsten umgehen

Das Verlangen nach Zigaretten ist häufig die Ursache gescheiterter Versuche, mit dem Rauchen aufzuhören.

Das Verlangen kann schon die ganze Zeit in Ihrem Hinterkopf vorhanden sein und dann plötzlich in Zeiten von Stress oder Angst zum Vorschein kommen. Dieses akute Verlangen verschwindet nach einigen Minuten wieder.

Es gibt Behandlungsarten, mit denen man dieses Verlangen mindern kann, jedoch fordert mit dem Rauchen aufzuhören auch Willenskraft und die Unterstützung derer, in Ihrem Umfeld.

Es gibt viele Wege, die Ihnen helfen können, das Verlangen nach einer Zigarette zu mindern, damit Ihre gute Arbeit nicht umsonst gewesen ist:

Ändern Sie Ihren Tagesablauf

Wir assoziieren das Rauchen oft mit bestimmten Tagesabläufen wie beispielsweise eine Zigarette nach dem Essen oder dem Kaffee am Morgen. Dies macht es zur Gewohnheit und wir werden abhängig.

Stattdessen zu dieses Zeiten etwas anderes zu tun wie beispielsweise Hausarbeiten, ein Buch zu lesen oder mit dem Hund spazieren zu gehen, hilft Ihnen dabei, die Assoziation anzupassen und das Rauchen zu vergessen.

Lenken Sie sich ab

Sich auf etwas anderes zu konzentrieren, wenn Sie das Verlangen nach einer Zigarette haben, ist eine gute Bewältigungsstrategie. Lesen, Kreuzworträtsel oder Sudoku zu machen, oder mit Freunden zu telefonieren sind tolle Wege, Ihr Gehirn zu beschäftigen.

Belohnen Sie sich

Belohnen Sie sich, wenn Sie eine wichtiges Ziel erreichen. Dies kann beispielsweise eine rauchfreie Woche, ein Monat oder ein anderer Zeitpunkt sein, den Sie für angemessen halten.

Die gibt Ihnen etwas, worauf Sie sich freuen und fokussieren können, bis das Verlangen nach einer Zigarette wieder vergeht.

Dies kann beispielsweise ein entspannendes Bad sein oder etwas spezielleres wie ein Besuch in Ihrem Lieblingsrestaurant oder ein kleines Geschenk an Sie selbst.

Erinnern Sie sich daran, weshalb Sie mit dem Rauchen aufhören wollen

Vielleicht wollen Sie aus gesundheitlichen Gründen mit dem Rauchen aufhören, vielleicht jedoch auch für Ihre Kinder oder Enkelkinder. Eventuell liegt Ihr Ansporn auch in dem finanziellen Aufwand und Sie wollen für ein neues Auto oder eine Reise sparen.

Sollten Sie das Verlangen nach einer Zigarette haben, fokussieren Sie sich auf den Grund, weshalb Sie mit dem Rauchen aufhören wollen. Versuchen Sie, diesen nieder zu schreiben und sich vorzulesen, wenn Sie es brauchen.

Stellen Sie Ihre Ernährung um

Bevor Sie grundlegende Änderungen an Ihrer Ernährungsweise vornehmen, sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen.

Es kann jedoch wichtig sein zu wissen, dass Alkohol, Tee und Kaffee dazu führen, dass Zigaretten besser schmecken, während Milchprodukte, Früchte und Gemüse, Wasser und Säfte dazu führen, dass sie schlechter schmecken.

Vermehrt vegetarisch zu essen und das Glas Wein durch einen Fruchtsaft zu ersetzen, kann das Verlangen nach dem Essen reduzieren.

Essen Sie gesunde Snacks

Eine Kleinigkeit zu essen beschäftigt Ihre Hände und Ihren Mund, wenn Sie das Verlangen nach einer Zigarette haben; es ist jedoch wichtig, bei gesunden Snacks zu bleiben, damit Sie nicht eine schlechte Angewohnheit durch die nächste ersetzen.

Getrocknete oder frische Früchte, ungesalzene Nüsse oder Karotten oder Sellerie Stangen sind ideal.

Treiben Sie Sport

Wie das Beschäftigen von Körper und Geist und der Stressreduktion, so führt auch Sport dazu, dass das Verlangen nach Tabak verringert wird und dass die Symptome abnehmen. Dies kann auch helfen, die Gewichtszunahme, welche mit dem Rauchstopp in Verbindung gebracht wird, zu unterbinden.

Es müssen nicht unbedingt intensive Aktivitäten sein wie beispielsweise ein Besuch im Fitnessstudio oder eine spezielle Sportart; auch ein flotter Spaziergang, Gartenarbeit oder Tanzen kann schon genügen.

Beschäftigen Sie Ihre Hände

Geben Sie Ihren Händen etwas zu tun alternativ zu dem Halten der Zigarette; Sie können es beispielsweise einmal mit Stress-Spielzeugen, Malen oder Nähen probieren. Dies bietet außerdem Gelegenheit, Ihre Gedanken etwas anderem zu widmen.

Entspannen Sie

Atemübungen und Aufmerksamkeit können Ihnen helfen, sich zu entspannen - ganz egal wo Sie sich gerade befinden. Es bedarf lediglich einige Momente an Besinnlichkeit.

Sie finden es vielleicht auch als Hilfe, sich auf Ihr Ziel, rauchfrei zu sein, zu konzentrieren und sich vorzustellen, wie sich Ihr Leben zum Positiven verändern wird, wenn Sie es erst einmal geschafft haben.

Wie lange dauert es, mit dem Rauchen aufzuhören?

Es gibt keine definitive Angabe, wie lange es dauert, mit dem Rauchen aufzuhören.

Die Zeit, die Sie benötigen, um mit dem Rauchen aufzuhören und bis das Verlangen abgeklungen ist, wird durch die Länge der Zeit, die Sie geraucht haben und durch die Menge an Zigaretten, die Sie pro Tag geraucht haben, beeinflusst.

Beachten Sie auch, dass Sie es vielleicht einige Male probieren müssen, bis es Ihnen endlich gelingt.

Wenn die Medikamente zur Unterstützung um mit dem Rauchen aufzuhören bei Ihnen funktionieren, werden diese für zirka zwei bis drei Monate eingenommen bevor Sie dann langsam ganz abgesetzt werden.

Bis dahin sollten die Nikotinrezeptoren im Gehirn in die Form zurückgegangen sein, in der sie waren, bevor Sie mit dem Rauchen angefangen haben.

Es kann sein, dass Sie auch nach dieser Zeit ab und an das Verlangen verspüren, jedoch wird dies weniger häufig geschehen und es wird leichter sein, zu widerstehen.

Zuletzt überprüft:  16.03.2017