Zahlreiche Auslöser – in der Fachsprache Trigger genannt – können zu einem Asthmaanfall führen. Diese Trigger können bei jedem Asthmapatienten unterschiedlich sein.
Besonders häufig sind Allergene, die Betroffene mit der Atemluft einatmen und die so in direkten Kontakt mit den empfindlichen Atemwegen des Asthmatikers kommen.
Wie Sie Ihre Asthma-Trigger identifizieren
Stellt der Arzt bei Ihnen die Diagnose Asthma, wird er mit Ihnen daran arbeiten, die potenziellen Trigger zu ermitteln, die akute Symptome verursachen. Kennen Sie Ihre Trigger, können Sie erfolgreicher daran arbeiten, diese möglichst ganz zu vermeiden oder so gut wie möglich mit Hilfe eines Inhalators wie Ventolin zu kontrollieren.
Manche Trigger sind relativ leicht zu identifizieren, so dass Ihnen dies auch ohne ärztliche Hilfe gelingt.
Um Ihren Triggern auf die Spur zu kommen, führen Sie am besten Tagebuch über Ihre täglichen Aktivitäten und notieren dazu alle Asthma-Symptome, die Sie bemerken. Meist kristallisieren sich dabei Muster heraus, die Sie in Zukunft beachten können.
Nicht bei allen Asthmatikern treten Symptome auf, wenn sie mit den unten aufgeführten Triggern in Kontakt kommen. Bei manchen Menschen führt lediglich ein einziger konkreter Trigger zu Asthma-Symptomen, während bei anderen eine ganze Reihe von Auslösern in Frage kommen.
Alkohol
Bei rund 35 Prozent der Asthmatiker führt Alkoholkonsum zu einer Verschlechterung der Symptome.
Schuld daran ist der Botenstoff Histamin, den der Körper bei einer allergischen Reaktion verstärkt ausschüttet und der in vielen alkoholischen Getränken vorkommt. Rotwein und Bier enthalten besonders viel Histamin. Erschwerend hinzu kommt bei alkoholischen Getränken, insbesondere bei Wein, der Gehalt an Sulfiten und Konservierungsstoffen, die ebenfalls zu allergischen Reaktionen führen können.
Was tun wenn Alkohol eine allergische Reaktion auslöst?
Wenn Sie feststellen, dass Alkohol zu Ihren Triggern gehört, sollten Sie alkoholische Getränke möglichst meiden. Bestimmte Getränke, zum Beispiel Spirituosen wie Gin und Wodka, haben einen eher niedrigen Histamingehalt, so dass Sie diese möglicherweise besser vertragen.
Möchten Sie bei bestimmten Gelegenheiten nicht auf Alkohol verzichten, sollten Sie acht auf potenzielle Symptome geben und Ihr Inhaliergerät stets bei sich führen.
Nahrungsmittel
Von einer gesunden ausgewogenen Ernährung profitiert jeder. Eine Studie der Universität Ulm ergab außerdem, dass eine Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Fisch das Risiko für Asthma allgemein senken kann.
Bei manchen Asthmatikern führen bestimmte Lebensmittel aufgrund einer Allergie jedoch zu verstärkten Symptomen. Der Körper schüttet dann vermehrt Histamin aus, das Engegefühle in der Brust und Atembeschwerden auslöst.
Was tun, wenn bestimmte Nahrungsmittel Asthmaanfälle auslösen?
Halten Sie zunächst Rücksprache mit Ihrem Arzt, ehe Sie bestimmte Lebensmittel komplett aus Ihrem Speiseplan streichen, da es möglicherweise zu Mangelerscheinungen kommen kann. Der Arzt kann einen sogenannten Prick-Test durchführen um zu ermitteln, welche Nahrungsmittel eine allergische Reaktion auslösen.
Die Testergebnisse helfen Ihnen zu wissen, wie Sie Ihre Ernährung so umstellen, dass Sie einerseits das Risiko von Asthmaanfällen senken und sich andererseits weiterhin ausgewogen ernähren.
Lesen Sie die Angaben auf den Lebensmittelverpackungen und bereiten Sie Mahlzeiten möglichst von Grund auf selbst zu. So wissen Sie genau, was in Ihrer Mahlzeit steckt und reduzieren den Konsum künstlicher Zusatzstoffe. Fragen Sie in Ihrem Supermarkt nach weiteren Informationen zu den Inhaltsstoffen bestimmter Lebensmittel und weisen Sie die Bedienung in Restaurants auf Ihre Allergien hin.
Sport und Sex
Körperliche Aktivitäten, die zu einer Beschleunigung des Pulses führen, können Asthmaanfälle begünstigen. Dies liegt daran, dass wir beim Sport und beim Sex schwerer atmen. Unsere Nase wärmt die Luft normalerweise etwas an, ehe sie in die Atemwege dringt, doch bei körperlichen Aktivitäten neigen die meisten Menschen dazu durch den Mund einzuatmen. Dadurch gelangt kältere trockenere Luft in die Atemwege.
Die Atemwege von Asthmatikern reagieren aufgrund der verengten Luftröhre sehr empfindlich auf Veränderungen, so dass es schnell zu Atembeschwerden kommt. Bei manchen Menschen kommt es zum sogenannten bewegungsbedingten Asthma, bei dem körperliche Aktivitäten zu schweren allergischen Reaktionen führen.
Was tun wenn Sport oder Sex zu Asthmaanfällen führen?
Selbst wenn körperliche Aktivitäten die Symptome verstärken, sollten Asthmatiker nicht vollständig auf Bewegung verzichten. Regelmäßige leichte Bewegung und eine optimal eingestellte Asthmamedikation können die Symptome dauerhaft verbessern.
Beim Sport sollten Sie einige Vorsichtsmaßnahmen berücksichtigen um Ihre Sicherheit zu erhöhen. Wärmen Sie sich vor dem eigentlichen Sport auf und denken Sie auch an das "Cool Down" (Abwärmen) danach. Seien Sie besonders vorsichtig, wenn Sie in den Wintermonaten zum Sport ins Freie gehen oder nach einer Joggingrunde Ihr Training in einem warmen Raum fortsetzen. Führen Sie Ihren Inhalator mit sich und weisen Sie Ihre Trainingspartner auf Ihr Asthma hin.
Selbst wenn Sex ein Trigger für Sie ist, sollte Asthma Ihr Sexleben allgemein nicht beeinflussen. Halten Sie Ihr Inhaliergerät griffbereit und wählen Sie Stellungen, bei denen Ihre Brust möglichst nicht belastet wird.
Luftverschmutzung und Rauchen
Mit jedem Atemzug in der Öffentlichkeit atmen wir potenzielle Schadstoffe ein. Hauptgrund dafür ist die Luftverschmutzung, doch auch das Rauchen spielt eine Rolle. Insbesondere Asthmatiker leiden unter diesen Schadstoffen, da sie andere Trigger noch verstärken und auf Dauer die Lungenfunktion schwächen können.
Was tun wenn Luftverschmutzung oder Tabakrauch zu Asthmaanfällen führt?
Asthmatiker, die rauchen, sollten diese Angewohnheit unbedingt aufgeben, da das Rauchen die Lungenkapazität stark vermindert und so das Risiko eines tödlichen Asthmaanfalls erhöht. Als Nichtraucher sollten Sie Raucher möglichst vermeiden, insbesondere in geschlossenen Räumen.
Der Luftverschmutzung sind wir dagegen alle in gewissem Maße ausgesetzt, da wir auf sie keinen Einfluss haben. Sie können jedoch einige Schritte unternehmen um die Belastung zu reduzieren.
Lösen Schadstoffe in der Luft bei Ihnen Asthmaanfälle aus, sollten Sie regelmäßig die aktuelle Luftverschmutzung an Ihrem Wohnort prüfen und wenn notwendig Ihre Pläne ändern.
An Tagen mit hoher Schadstoffbelastung sollten Sie möglichst wenig Zeit im Freien verbringen, Straßen mit hohem Verkehrsaufkommen meiden und Ihr Inhaliergerät bei sich führen. Halten Sie zuhause Fenster und Türen geschlossen.
Pollen
Pollen werden von Gräsern, Bäumen und anderen Pflanzen freigesetzt, die sich auf diese Art vermehren. Die Pollen enthalten Proteine, die für die meisten Menschen unproblematisch sind.
Eine Studie des Robert-Koch-Institutes ermittelte 2013, dass rund 14,8% der Bevölkerung von Heuschnupfen betroffen ist, Tendenz steigend. Dabei reagiert das Immunsystem allergisch auf die Pollen und schüttet den Botenstoff Histamin aus, der wiederum Symptome wie gerötete und tränende Augen oder Niesen auslöst.
Was tun wenn Pollen zu Asthmaanfällen führen?
Sie sind vermutlich nicht gegen alle Pollen allergisch, sondern gegen einige bestimmte Pollenarten, so dass der Heuschnupfen nur zu deren Blütezeiten auftritt. Führen Sie ein Tagebuch um festzustellen, wann Sie besonders heftig auf Pollen reagieren oder lassen Sie Ihren Arzt einen Prick-Test durchführen um die Allergene zu identifizieren.
Halten Sie die Fenster und Türen möglichst geschlossen und duschen Sie, wenn Sie nach Aktivitäten im Freien heim kommen und Pollen mit ins Haus bringen. Wechseln Sie häufiger Ihre Kleidung und werfen Sie regelmäßig einen Blick auf die Pollenflugvorhersage des DWD um Ihre Freizeitaktivitäten im Freien notfalls anzupassen.
Schimmel
Leider sind in Deutschland aufgrund des kalt-feuchten Klimas und der teilweise veralteten Bausubstanz viele Wohnungen von Schimmel betroffen. Schimmel und andere Pilze fühlen sich in einer feuchten Umgebung ganz besonders wohl und treten in Wohnungen meist in der Nähe der Fensterrahmen und hinter Tapeten und Kacheln auf.
Die Pilzsporen sind für das menschliche Augen unsichtbar. Sie werden in die Luft abgegeben und eingeatmet. Die in den Sporen enthaltenen Proteine können dann zu allergischen Reaktionen führen und die Asthmasymptome verschlimmern.
Was tun, wenn Schimmel zu Asthmaanfällen führt?
Versuchen Sie herauszufinden, gegen welche Arten von Schimmelpilzen Sie konkret allergisch sind, so dass Sie diese möglichst vermeiden können. Lüften Sie Ihre Wohnung oder Ihr Haus regelmäßig gut durch und überprüfen Sie Ihre Wände auf Schimmelbefall. Bemerken Sie Schimmel, sollten Sie diesen entfernen lassen. Lassen Sie im Herbst kein Laub im Garten liegen, da feuchte Laubhaufen dem Schimmel einen idealen Lebensraum bieten.
Hausstaubmilben
Die mikroskopisch kleinen Hausstaubmilben tummeln sich im Teppichboden, in Teppichen, Matratzen und Polstermöbeln und sind somit kaum zu vermeiden. Der Kontakt mit ihnen und mit Ihrem Kot führt bei vielen Asthmatikern zu einer Verschlechterung der Symptome.
Was tun, wenn Hausstaubmilben zu einem Asthmaanfall führen?
Leider ist der Kontakt mit Hausstaubmilben unvermeidlich. Leiden Sie unter einer Stauballergie, sollten Sie darauf achten, dass Ihr Asthma möglichst optimal eingestellt ist und die von Ihrem Arzt verordneten Medikamente einnehmen.
Regelmäßiges Staubsaugen, die Verwendung von Luftfiltern und Pestiziden und von spezieller Bettwäsche können die Belastung durch Hausstaubmilben zwar mildern, aber niemals ganz eliminieren.
Haben Sie Probleme bei der Einstellung Ihres Asthmas und glauben, dass Sie gegen Hausstaubmilben allergisch sind, sollten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt halten.
Haustiere
Eine Haustierallergie kann zu jedem Zeitpunkt im Leben ganz spontan entstehen. Selbst wenn wir bereits über Jahre problemlos mit einem Haustier zusammengelebt haben, können wir plötzlich allergisch auf seine Anwesenheit reagieren.
Asthmasymptome werden u.a. durch das Berühren oder Einatmen von Tierhaaren, Hautschuppe, Speichel, Kot oder Urin ausgelöst.
Was tun wenn Tiere zu einem Asthmaanfall führen?
Wenn Sie auf eine bestimmte Tierart allergisch reagieren, werden Sie dies in der Regel leicht selbst bemerken, da die Symptome jedes Mal auftreten, wenn sie mit diesem Tier in Kontakt kommen. Ein Prick-Test beim Arzt oder Allergologen kann die Allergie bestätigen.
Halten Sie selbst kein Haustier, ist diese Allergie in der Regel kein großes Problem. Achten Sie nur darauf, den Kontakt mit den entsprechenden Tieren zu vermeiden. Ist dies unmöglich, können Sie vorab ein Antihistaminika einnehmen um die zu erwartenden Symptome möglichst zu mindern.
Leben Sie mit einem Haustier zusammen, auf das Sie plötzlich allergisch reagieren und das Ihre Asthmasymptome verstärkt, können Sie einige Gegenmaßnahmen ergreifen ohne sich von Ihrem Liebling trennen zu müssen.
Halten Sie Ihre Haustiere aus dem Schlafzimmer fern und bitten Sie jemand anderes, die Bereiche in der Wohnung zu säubern, in denen sich das Tier bevorzugt aufhält. Sorgen Sie für eine regelmäßige Fellpflege, damit lose Haare und Schuppen möglichst häufig entfernt werden.
Das Wetter
Eine Studie der Wayne State University School of Medicine in Detroit belegte, was viele Asthmatiker längst spürten: Ein plötzlicher Wetterwechsel kann Asthmasymptome verschlimmern.
Besonders häufig gehen Verschlechterungen mit einem Kälteeinbruch daher, doch auch ein schneller Anstieg der Temperaturen und kaltfeuchtes Wetter mit Regen, Nebel und Wind belasten Asthmapatienten.
Die hochsensiblen Atemwege reagieren schon auf kleinste Veränderungen in der Luft mit Atembeschwerden und Veränderungen im Luftdruck.
Was tun wenn das Wetter Asthmaanfälle auslöst?
Sie haben natürlich keine Möglichkeit, das Wetter zu beeinflussen. Sie können sich jedoch gut auf die tägliche Wetterlage vorbereiten indem Sie dem Wetterbericht für Ihre Region folgen. Nehmen Sie Ihre Asthmamedikamente nach Vorschrift Ihres Arztes ein und achten Sie darauf, dass Ihr Asthma stets optimal eingestellt ist.
Beachten Sie, dass kalte Luft am häufigsten zu Asthmaanfällen führt, da die plötzliche Kälte die Atemwege verkrampfen lässt. Versuchen Sie daher bei Kälte besondere Vorsichtsmaßnahmen zu beachten. Halten Sie sich nach Möglichkeit in warmen trockenen Räumen auf und nutzen Sie Ihren Inhalator wie vom Arzt empfohlen. Müssen Sie ins Freie gehen, binden Sie einen Schal um Mund und Nase, so dass sich die Atemluft etwas erwärmt, ehe sie Ihre Atemwege erreicht. Versuchen Sie möglichst durch die Nase zu atmen.
Emotionen
Extremer Stress, Wut, Traurigkeit aber auch große Freude können einen Asthmaanfall begünstigen. Je besser Ihr Asthma eingestellt ist, umso geringer ist die Gefahr, dass intensive Gefühle einen Asthmaanfall auslösen.
Wenn wir starke Emotionen erleben, verändert sich unsere Atmung: Wir atmen schneller oder tiefer und nutzen häufiger den Mund statt der Nase zum Einatmen. Die hochsensiblen Atemwege des Asthmapatienten können auf diese plötzlichen Veränderungen mit Engegefühlen in der Brust oder Kurzatmigkeit reagieren.
Was tun, wenn Emotionen Asthmaanfälle auslösen?
Es gibt keine Möglichkeit, die eigenen Emotionen ständig unter Kontrolle zu halten und Gefühlsausbrüche sind ab und zu unvermeidlich. Achten Sie darauf, dass Ihr Asthma möglichst optimal eingestellt ist um die Gefahr eines Asthmaanfalls so weit wie möglich zu reduzieren. Besuchen Sie Ihren Arzt regelmäßig für Kontrolluntersuchungen und nehmen Sie die verschriebenen Medikamente ein.
Krankheit
Infektionskrankheiten wie die Grippe oder eine einfache Erkältung können für Asthmatiker zum Problem werden. Bei diesen Infektionen sind auch die Atemwege angegriffen und die Zahl der entzündlichen Proteine ist erhöht. Dadurch kann es zu Atembeschwerden und möglicherweise zu einem Asthmaanfall kommen.
Was tun, wenn Erkältungen einen Asthmaanfall auslösen?
Infektionen wie Erkältungen und die Grippe können Sie nie völlig vermeiden. Achten Sie jedoch auf eine allgemeine Gesundheit und auf bestimmte Hygieneregeln um das Ansteckungsrisiko zu senken. Waschen Sie häufig Ihre Hände, ernähren Sie sich gesund, achten Sie auf regelmäßige Bewegung und auf ausreichenden Schlaf. Eventuell können Sie auch eine Grippeimpfung in Erwägung ziehen.
Halten Sie Rücksprache mit Ihrem Arzt, ehe Sie Medikamente gegen die Grippe oder Erkältung einnehmen um Wechselwirkungen zwischen ihnen und Ihren Asthmamedikamenten auszuschließen.
Weibliche Hormone
Der weibliche Hormonspiegel schwankt im Laufe eines Lebens stark, insbesondere während der Pubertät, der fruchtbaren Jahre und bei Schwangerschaften. Bei manchen Frauen können Schwankungen im Hormonspiegel die Asthmasymptome verschlimmern.
Die Zusammenhänge konnten wissenschaftlich noch nicht geklärt werden, doch es wird vermutet dass Hormonschwankungen eine stärke entzündliche Reaktion auf Infektionen auslösen.
Was tun, wenn Hormone einen Asthmaanfall auslösen?
Der weibliche Hormonspiegel ist immer wieder Schwankungen unterworfen, die manchmal zu einer Verbesserung und manchmal zu einer Verschlechterung des Asthmas führen können. Leider haben Sie darauf keinen Einfluss.
Um das Risiko eines Asthmaanfalls zu senken, sollten Sie darauf achten, dass Ihr Asthma stets möglich gut eingestellt ist und die vom Arzt empfohlenen Medikamente einnehmen. Nutzen Sie Inhalatoren wie vorgeschrieben und suchen Sie Ihren Arzt regelmäßig zu Kontrollen auf.