Eine Schwangerschaft führt im weiblichen Körper zu drastischen Veränderungen, die von jeder Frau unterschiedlich wahrgenommen werden.

Manche Frauen, die an Asthma leiden, erleben während der Schwangerschaft große Unterschiede zum normalen Leben mit Asthma, während sich bei anderen Frauen gar nichts ändert. Manche bemerken eine Verbesserung ihrer Asthma-Symptome, während sich das Asthma bei anderen verschlechtert.

In diesem Beitrag beschäftigen wir uns mit den häufigsten Fragen und Problemen rund um das Thema Asthma während der Schwangerschaft.

Asthma während der Schwangerschaft

Eine in Großbritannien durchgeführte Metastudie stellte fest, dass die Zahl der Frauen, bei denen sich das Asthma während der Schwangerschaft verbesserte, verschlechterte oder gleich blieb ungefähr ausgewogen ist.  

Die Symptome können sich zu jedem Zeitpunkt verändern, nur kurz oder während der gesamten Schwangerschaft anhalten oder sogar noch über den Zeitpunkt der Geburt hinweg andauern.

Bei Frauen, die an schwerem Asthma leiden, treten häufiger Veränderungen auf als bei Frauen mit mildem Asthma.

Eine Verschlechterung des Zustandes tritt meist im zweiten oder dritten Trimester auf und erreicht ihren Höhepunkt um den 6.Monat herum.  Die Symptome normalisieren sich dann etwa vier Wochen vor der Geburt wieder.

Bei folgenden Schwangerschaften wiederholt sich meist das Muster der ersten Schwangerschaften. Bei den meisten Frauen kehrt der Normalzustand von vor der Schwangerschaft in den ersten drei Monaten nach der Geburt zurück. In sehr seltenen Fällen haben Frauen, die zuvor nicht an Asthma gelitten haben, während der Schwangerschaft erstmals Asthma-Symptome entwickelt.

Gesund bleiben während der Schwangerschaft

Frauen sollten während der Schwangerschaft grundsätzlich verstärkt auf ihre Gesundheit achten, da ihre eigene Gesundheit die des ungeborenen Kindes direkt beeinflusst. Für Asthmatikerinnen ist es wichtig, den Empfehlungen ihres Arztes zu folgen.

Und das Risiko einer Verschlimmerung der Symptome möglichst zu minimieren, sollten sie:

  • Das Rauchen aufgeben: Asthma-Patienten sollten das Rauchen grundsätzlich aufgeben, doch für Schwangere ist dies noch zusätzlich von Bedeutung, da Rauchen zu einer Frühgeburt oder zu gesundheitlichen Problemen des Babys führen kann, darunter auch Asthma.

  • Auf eine gesunde ausgewogene Ernährung achten: Eine ausgewogene Ernährung ist für die eigene Gesundheit wichtig und trägt dazu bei, dass das Baby mit allen notwendigen Nährstoffen für ein gesundes Wachstum versorgt wird.

  • Bekannte Trigger vermeiden: Es ist wichtig, die bekannten Trigger für akute Asthmaanfälle möglichst zu vermeiden damit das Asthma so gut eingestellt bleibt wie möglich.

  • Den Behandlungsplänen des Arztes folgen: Sobald Sie wissen, dass Sie schwanger sind, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen. Dieser wird mit Ihnen über Ihre persönliche Asthma-Behandlung sprechen und die Information über Ihre Schwangerschaft einarbeiten.

  • Die Hebamme über ihr Asthma informieren:  So kann sie zusätzliche Vorsichtsmaßnahen bei der Behandlung berücksichtigen.

Asthma-Symptome während der Geburt

Während der eigentlichen Geburt erleben nur etwa 10% der weiblichen Asthmapatienten akute Asthma-Symptome. Dies liegt daran, dass der Körper, dass der Körper während des gesamten Geburtsvorganges Hormone freisetzt, die derartige Symptome regulieren.

Schwangere Frauen sollten beachten, dass es durchaus zulässig ist, während der Geburt ihr Inhaliergerät zu verwenden, wenn dies sinnvoll ist. Sie können die gleichen schmerzstillenden Medikamente einnehmen, die auch Frauen ohne Asthma erhalten, so lange keine Überempfindlichkeit gegen einen der Inhaltsstoffe besteht.

Asthma-Medikamente während der Schwangerschaft

Vermutlich wird sich an der laufenden Behandlung Ihres Asthmas auch während der Schwangerschaft nichts ändern. Kommt es jedoch bei den Symptomen zu Veränderungen, kann eine Neueinstellung des Asthmas erforderlich sein.

Unkontrolliertes Asthma, z.B. weil die Medikamente nicht regelmäßig eingenommen werden, kann Ihrer Gesundheit und der Ihres ungeborenen Kindes weit mehr schaden als die Einnahme der Asthma-Medikamente.

Studien ergaben, dass die meisten Asthma-Medikamente auch während der Schwangerschaft vollkommen sicher sind. Nehmen Sie keine eigenmächtigen Änderungen an Ihrer Medikamentendosis vor ohne mit Ihrem Arzt Rücksprache zu halten.

Asthma und das neugeborene Kind

Ein schlecht eingestelltes Asthma kann negative Folgen für den Schwangerschaftsverlauf haben. So kann es vorkommen, dass der mütterliche Blutkreislauf einen niedrigen Sauerstoffgehalt aufweist, der wiederum zu Wachstumsstörungen beim Fötus führen kann.

Da Asthma häufig in der Familie liegt, besteht durchaus das Risiko, dass Ihr Kind ebenfalls Asthma haben wird. Bei der Geburt kann jedoch noch keine Asthma-Diagnose gestellt werden. Stattdessen wird sich der Arzt die Familiengeschichte des Babys ansehen, die Gesundheit der Mutter im Laufe der Schwangerschaft und ihre Symptome.

Denken Sie daran, dass sich frühkindliche Krankheitssymptome bei vielen Menschen herauswachsen und dass auch Menschen mit Asthma ein volles und erfülltes Leben führen.

Stillen

Mütter, die an Asthma leiden, können ihre Babys problemlos auch dann stillen, wenn sie Medikamente über ein Inhaliergerät einnehmen. Es ist für das Baby kein Problem, wenn es einen geringen Anteil der Wirkstoffe über  die Muttermilch aufnimmt.  Eine Asthmabehandlung hat generell keinen Einfluss auf die Fähigkeit des Körpers, Muttermilch zu produzieren.

Wenn Sie sich dennoch Sorgen machen oder Fragen zum Thema Asthma und Schwangerschaft und/oder Stillzeit haben, wenden Sie sich an Ihren Hausarzt. Er wird Sie gerne näher beraten.

Zuletzt überprüft:  07.01.2020