Millionen von Deutschen haben mindestens eine Art von Allergie.
Eine allergische Reaktion entsteht, wenn der Körper bei der Anwesenheit einer eigentlich harmlosen Substanz versehentlich überreagiert.
Während dieser Reaktion produziert das Immunsystem einen Antikörper, der als Immunoglobulin E (IgE) bezeichnet wird und sendet diesen in eine bestimmte Körperregion um die vermeintliche Gefahr abzuwehren.
Was sind Allergie Symptome?
Die Produktion von IgE führt dazu, dass der Körper Histamin freisetzt, was zu einer Reihe von Symptomen führen kann.
Diese sind sehr verschieden, wirken sich jedoch üblicherweise auf die Haut, die Atemwege, das Herz-Kreislauf-System und den Magen-Darm-Trakt aus.
Zu den herkömmlichsten Reaktionen zählen:
- Rhinitis, die dazu führt, dass sich der Nasengang entzündet. Dies kann zu einer laufenden oder verstopften Nase, oder zu Niesen oder Jucken führen.
- Bindehautentzündung; dies ist eine Entzündung der Bindehaut im Auge. Das Auge kann rot aussehen, da die Blutgefäße sich erweitern. Zudem kann die Entzündung dazu führen, dass die Tränendrüsen aktiviert werden und das Auge mehr tränt als normalerweise.
- Atemschwierigkeiten. Entzündete Atemwege können zu höherer Reizbarkeit führen, welche sich in Husten, Keuchen, Atemlosigkeit und einem Engegefühl in der Brust äußert.
- Nesselsucht, auch bekannt als Urtikaria, ist eine Hautiritation. Die Haut wird rot, fühlt sich sehr uneben an und juckt stark.
- Angioödem ist eine Schwellung des Gesichts, der Lippen, Augen, Hände und Füße. Es tritt oft in Zusammenhang mit Nesselsucht auf und wird mit Anaphylaxie in Verbindung gebracht.
- Magenschmerzen, die Bauchschmerzen, Durchfall und Erbrechen umschließen. Dies wird normalerweise mit Lebensmittelallergien in Verbindung gebracht.
- Ekzeme, die sich durch trockene, juckende und rote Hautstellen ausweisen. Sie entstehen durch direkten Kontakt mit einem Allergen wie Nickel oder aufgenommene Nahrungsmittel.
Schwere allergische Reaktionen können zu einem anaphylaktischen Schock führen, welcher sehr ernstzunehmen ist und potentiell sogar lebensgefährlich sein kann.
Wann entwickeln sich Allergien?
Allergien können sich während jeder Altersstufe entwickeln.
Einige sind ständig einer bestimmten Substanz ausgesetzt und haben keine allergische Reaktion doch dies kann sich plötzlich ändern.
Es wird angenommen, dass zirka 50% aller Menschen vor dem 18. Lebensjahr mindestens eine Allergie entwickeln. Wenn schon im Kindesalter eine Allergie bei Ihnen festgestellt wird, besteht die Möglichkeit, dass sich die Allergie verbessert wenn Sie älter werden.
Bei wem besteht ein Risiko, eine Allergie zu bekommen?
Jeder kann eine Allergie entwickeln. Die Veranlagung zu Allergien ist jedoch in unseren Genen vermerkt.
- 1 allergisches Elternteil = 33 prozentiges Risiko, dass man selbst eine Allergie bekommt
- 2 allergische Elternteile = 70 prozentiges Risiko, dass man selbst eine Allergie bekommt
Diese Statistiken lassen jedoch nicht auf die Art der Allergie schließen, da Sie nicht unbedingt dieselben Allergien bekommen wie Ihre Eltern.
Eine generische Veranlagung bedeutet, dass das Immunsystem überschüssige IgE Antikörper produziert; dies wird auch als Atopie bezeichnet. Wenn jemand atopisch ist, heißt das nicht gezwungenermaßen, dass die Person auch eine Allergie entwickelt; unter bestimmten Umständen jedoch besteht das Risiko, dass ihr Immunsystem unangemessen reagiert.
Zu den äußerlichen Einflüssen, die das Risiko, eine Allergie zu bekommen, erhöhen, zählen:
- Verwendung von Antibiotika im Kindesalter
- Aussetzung zu Haustieren und Staubmilben
- Aufwachsen mit Rauchern
Auch wird noch diskutiert, ob Babies, die mit einem geringen Gewicht geboren werden, eher Allergien entwickeln.
Welche Hauptgruppen von Allergien gibt es?
Theoretisch kann man gegen jegliche Substanz allergisch sein. Die häufigsten Allergieauslöser können in die folgenden Kategorien aufgeteilt werden: Atemwegsallergien, Kontaktallergien, Lebensmittelallergien und Arzneimittelallergie.
Atemwegsallergie
Diese Art von Auslösern führt dazu, dass das Immunsystem hyperaktiv reagiert, wenn sie inhaliert werden.
Beispiele hierfür sind:
- Pollen. Die Pollen die von einer Reihe von Pflanzen produziert werden, können unangenehme Symptome bei Allergikern hervorrufen. Die unsichtbaren Partikel bewegen sich in der Luft und kleben an vielen Oberflächen und sind so schwer zu umgehen.
- Schimmel. Die Keime die von Schimmel abgegeben werden, können besonders bei feuchtem Wetter und während der Erntezeit zu allergischen Reaktionen führen.
- Tierhaare. Haustiere können für Allergiker problematisch sein. Wenn ein Tier sich selbst pflegt, so setzen sich die Hautpartikel an den Haaren fest und können in die Luft abgegeben und schließlich eingeatmet werden.
- Staubmilben. Mikroskopische Hausmilben gedeihen in unseren warmen Häusern wo sie von der Haut, die wir verlieren, von unserem Schweiß und unserer ausgeatmeten Luft leben. Ihre Fäkalien sind sehr trocken; diese Partikel können schnell eingeatmet werden und in unser Atmungssystem gelangen.
Kontaktallergien
Wenn Ihre Haut in direkten Kontakt mit einem materiellen Allergen kommt, versucht das Immunsystem es, als ob es eine Infektion wäre, zu bekämpfen, was schließlich zu einer Reihe von Symptome führen kann.
Zu den Kontaktallergenen zählen:
- Latex. Das irritative Kontaktekzem ist die am häufigsten auftretende Form von allergischen Reaktionen auf Latexprodukte. Ein stark juckender Hautausschlag bildet sich auf der Haut.
- Insektenstiche oder -bisse. Die Stichstelle schwillt an und beginnt zu jucken. Dieses Allergen kann bei wenigen Menschen zu Anaphylaxie führen und sogar tödlich enden.
Lebensmittelallergie
Wenn der Körper zu viel IgE produziert, wenn ein bestimmtes Lebensmittel aufgenommen wird, kann dies zu einer Reihe von verschiedenen Symptomen führen; abhängig davon, wo die Reaktion abläuft.
Zu den weit verbreiteten Auslösern zählen:
- Früchte
- Einer
- Nüsse
- Meeresfrüchte
Arzneimittelallergie
Alle Medikamente können potenziell bei jedem zu Nebenwirkungen führen. Einige Menschen jedoch erfahren allergische Reaktionen die zu Dermatitis oder Fieber ähnlichen Symptomen führen können.
Arzneimittel, die häufiger allergische Reaktionen hervorrufen, sind:
- Antibiotika
- Betäubungsmittel
- Kontrastmittel, die bei Röntgenaufnahmen verwendet werden
Warum treten Allergien immer häufiger auf?
Es gibt eine Vielzahl von Theorien für den Anstieg an Allergien, eine bestimmte Ursache wurde jedoch bisher noch nicht identifiziert.
Zu den Haupttheorien zählen erhöhte Verschmutzung, der Rückgang der frühen Aussetzung zu Bakterien (Hygiene Hypothese) und eine Veränderung im menschlichen Aufbau der Genetik, der Menschen eher Allergien entwickeln lässt.
Der Anstieg an Allergien herrscht zur Zeit nur in westlichen Ländern und industrialisierten Nationen vor. Dies bestärkt die Theorie, dass größere Mengen an Verschmutzung eine Rolle bei der ansteigenden Diagnose von Allergien spielen.
Es wird angenommen, dass ein Anstieg der Menge an atopischen Menschen zu einem Anstieg der Allergien führt. Eine Veränderung der menschlichen Genetik dauert jedoch Jahre, sodass der derzeitige Anstieg von Allergien nicht allein der höheren Verbreitung von Allergie-Genen zugeschrieben werden kann.
Die Hygiene Hypothese baut auf dem Verständnis auf, dass wir heutzutage nicht mehr derselben Menge an Bakterien im Kindesalter ausgesetzt sind als noch in der Vergangenheit. Es wird angenommen, dass dies durch die erhöhte Nutzung von antimikrobiellen Substanzen in Haushalts- und industriellen Reinigungsmitteln und dem verminderten Kontakt von jungen Kindern und Nutztieren hervorgerufen wird.
Damit unser Körper ein ausreichendes Immunsystem entwickeln kann, wird vorgeschlagen, mit diesen Elementen im frühen Alter in Kontakt zu kommen. Die Forschungen in diese Richtung dauern an um herauszufinden, ob ein besseres Verständnis die Behandlung von Allergien verbessern könnte.