Auf dem Markt sind heute verschiedene Antibabypillen erhältlich. Die klassische Antibabypille wird heute auch Mikropille genannt und enthält eine Kombination aus Östrogen und einem Gestagen. Daneben werden Minipillen angeboten, die ausschließlich Gestagene erhalten. Für beide gilt, dass sie ihre schützende Wirkung nur dann entfalten können, wenn bei der Einnahme der Antibabypille keine Fehler gemacht werden. Folgen Sie den Anweisungen Ihrer Frauenärztin und lesen Sie sich die Packungsbeiläge des gewünschten Medikamentes durch. Hier finden Sie eine kurze Übersicht mit Informationen rund um die Antibabypille Einnahme.

Die richtige Einnahme der Antibabypille

Die ersten Antibabypillen waren noch richtige "Hormonbomben", die zum Teil zu schweren Nebenwirkungen führen. Heute sind die Hormonanteile so niedrig, dass in Mikrogramm gerechnet wird. Daher wird die reguläre Antibabypille heute auch häufig als Mikropille bezeichnet. Die korrekte Einnahme der Mikropille ist ein Kinderspiel, wenn es sich um Einphasenpräparate handelt: Jede Pille enthält exakt die gleiche Menge an Hormonen (meist 20 – 30 Mikrogramm) und Sie können die Pillen in beliebiger Reihenfolge einnehmen.

Handelt es sich dagegen um Zwei- oder Dreistufenpräparate, müssen Sie exakte Reihenfolge bei der Einnahme der Antibabypille beachten. Diese Präparate zielen darauf ab, die natürlichen hormonellen Schwankungen im Zyklus  nachzuahmen. Bei der Zweiphasen-Pille ist in der ersten Woche nur Östrogen enthalten, erst ab der zweiten Woche kommt Gestagen hinzu. Bei der Dreiphasen-Pille haben die Tabletten jede Woche eine unterschiedliche Konzentration an Hormonen.

Wirkliche Vorteile hat diese Variante der Antibabypille nicht. Werden die Pillen jedoch in der falschen Reihenfolge eingenommen, kann die Schutzwirkung nachlassen. Zwei- und Dreistufenpräparate sind daher nur für sehr disziplinierte Frauen geeignet, die tagtäglich genau auf die Antibabypille Einnahme achten.

Achtung bei der Minipille: Einnahme setzt Disziplin voraus

Disziplin ist auch angesagt, wenn Sie die Einnahme der Minipille vorziehen.  Minipillen enthalten ausschließlich ein niedrigdosiertes Gestagen (meist Levonorgestrel), das die Gebärmutterschleimhaut verdickt und so Samenzellen am Eindringen hindert. Gestagen ist jedoch nicht in der Lage (wie Östrogen) den Eisprung zu unterdrücken. Um die richtige Konsistenz der Gebärmutterschleimhaut aufrecht zu halten, muss die Einnahme der Minipille stets zum gleichen Zeitpunkt erfolgen. Erlaubt sind maximal 2-3 Stunden Toleranz. Wenn Sie eher vergesslich und/oder viel unterwegs sind, kann es sehr schwer sein, stets an den richtigen Zeitpunkt zu denken. Etwas "nachsichtiger" ist die Minipille mit dem Wirkstoff Desogestrel: Hier gibt es einen Toleranzbereich von 12 Stunden. Haben Sie die Minipille Einnahme abends vergessen, reicht es dann auch noch am nächsten Morgen.

Generell wird die Minipille heute nur noch Frauen empfohlen, die die reguläre Antibabypille nicht vertragen. Auch stillenden Frauen wird die Minipille als Alternative zur normalen Antibabypille Einnahme empfohlen, da Gestagen kaum in die Muttermilch übergeht und die Milchmenge nicht beeinträchtigt wird.

Alarm bei der Antibabypille: Einnahme vergessen – was nun?

Wird bei der normalen Antibabypille die Einnahme vergessen, ist dies nicht unbedingt ein Grund zur Panik. Ob der Empfängnisschutz weiter erhalten bleibt, hängt vor allem vom Zyklus und dem Zeitpunkt der vergessenen Antibabypille Einnahme ab.

  • Erste Woche: Kam es kurz nach der vergessenen Einnahme zum Geschlechtsverkehr, ist der Empfängnisschutz nicht gegeben. Einerseits wurde die Gebärmutterschleimhaut durchlässig und andererseits können die Spermien tagelang im Körper der Frau überleben. Kommt es ausgerechnet jetzt zum Eisprung, können sie die Eizelle durchaus befruchten. Es ist sinnvoll hier mit der Einnahme einer zusätzlichen "Pille Danach" auf Nummer sicher zu gehen. Weiterhin sollte während der folgenden sieben Tage ein Kondom verwendet werden bis der Empfängnisschutz wieder voll hergestellt ist.
  • Zweite Woche: In dieser Woche besteht trotz einer vergessenen Einnahme der Mikropille fast kein Risiko.
  • Dritte Woche: Hier kann die vergessene Einnahme der Antibabypille dazu führen, dass es in der folgenden Einnahmepause zum Eisprung kommt. Es ist empfehlenswert die Pause vorzuziehen oder die Pause ausfallen lassen und am Ende der dritten Woche direkt mit der nächsten Packung zu beginnen. Es ist allerdings auch möglich, einfach weiterzumachen: In diesem Fall muss während der dritten Woche und der folgenden Pausenwoche mit einem Kondom verhütet werden.

Wichtig: Wenn die Antibabypille Einnahme vergessen wurde, muss sie zum schnellstmöglichsten Zeitpunkt nachgeholt werden. Wenn Sie die Einnahme ausfallen lassen, kann es zu Zwischenblutungen kommen.

Ein Tipp: Wenn Sie die Einnahme der Antibabypille häufiger vergessen und regelmäßig in Panik geraten, sollten Sie über andere Verhütungsmittel nachdenken, bei denen keine tägliche Pilleneinnahme erforderlich ist. Dies könnte zum Beispiel eine Hormonspirale sein, die in die Gebärmutter eingesetzt wird und bis zu fünf Jahre Schutz bietet oder eine hormonfreie Kupferspirale.

 

Zuletzt überprüft:  04.09.2019