Bevor Sie PrEP anwenden können, müssen Sie sicherstellen, dass Sie weder mit HIV noch mit anderen Geschlechtskrankheiten infiziert sind und dass PrEP für Sie geeignet ist.

Im Folgenden erklären wir Ihnen, was Sie vor der Einnahme von PrEP beachten und was Sie während der Einnahme tun sollten.

Bevor Sie mit der Einnahme von PrEP beginnen

Lassen Sie sich auf alle Geschlechtskrankheiten testen

Da PrEP nur von Personen eingenommen werden kann, die HIV negativ sind, müssen Sie einen HIV Test machen lassen, bevor Sie PrEP einnehmen können. Die Gründe sind wie folgt:

  • Zum einen gibt es andere Medikamente die von Personen eingenommen können, die HIV positiv sind. Diese Medikamente wirken weitaus besser um den Virus zu unterdrücken.
  • Zum anderen kann es sein, dass der HI-Virus eine Resistenz gegenüber des Medikaments entwickelt, wenn PrEP von jemandem eingenommen wird, der bereits HIV positiv ist.

Der sogenannte Antikörpertest der 4. Generation HIV Test (‘4th generation HIV antibody antigen’ test) wird vor der Einnahme von PrEP empfohlen. Dieser Test kann im Vergleich zu anderen HIV Tests auch Infektionen feststellen, die vor 4-12 Wochen stattgefunden haben. Andernfalls dauert es bis zu drei Monate bis sich die Antikörper bilden, welche in den herkömmlichen HIV Tests festgestellt werden können.

Lassen Sie sich nach 4 Wochen noch einmal auf Geschlechtskrankheiten testen

Es kann sein, dass auch der Test der 4. Generation nicht die Infektionen aufgreift, die vier Wochen vor dem letzten Test stattgefunden haben. Wenn Ihr erster Test also negativ ausgefallen ist, sollten Sie sich nach 4 Wochen noch einmal testen lassen, um dieses Testergebnis bestätigen zu können.

Lassen Sie einen Bluttest machen um Ihre Nierenfunktion überprüfen zu lassen

Es ist zwar selten, jedoch dennoch möglich, dass PrEP sich auf die Nierenfunktion auswirken kann. Dies tritt eher bei denjenigen auf, die zuvor bereits Nierenprobleme gehabt haben oder Medikamente einnehmen, welche sich auf die Nierenfunktion auswirken.

Aus diesem Grund sollten Sie vor der Einnahme von PrEP einen Bluttest machen lassen um Ihre Nierenfunktion testen zu lassen. Dies können Sie bei Ihrem Hausarzt anfragen.

Lassen Sie sich impfen

Wenn Sie sexuell aktiv sind - und besonders wenn Sie ein erhöhtes Risiko haben, sich mit HIV zu infizieren - sollten Sie sich regelmäßig impfen lassen. Zu den Impfungen, die regelmäßig erneuert werden sollten, zählen beispielsweise Hepatitis A und B sowie HPV. Auch die Grippeschutzimpfung kann empfehlenswert sein. Dies eliminiert die Ansteckungsgefahr zwar nicht, jedoch reduziert es sie deutlich.

Wenn Sie noch nicht gegen die obenstehenden Infektionen geimpft wurden, wenden Sie sich bitten an Ihren Hausarzt.

Während der Einnahme von PrEP

Lassen Sie sich alle 3 Monate auf Geschlechtskrankheiten testen

Personen die PrEP einnehmen, sollten sich alle 3 Monate auf Geschlechtskrankheiten testen lassen - auch der 4. Generation HIV Test wird empfohlen. Die Tests sollten auch bei keinerlei Symptomen durchgeführt werden.

Obwohl das Risiko, sich mit HIV zu infizieren, während der Einnahme von PrEP sehr gering ist, müssen Sie sich dennoch regelmäßig testen lassen um sicherzugehen, dass Sie sich nicht infiziert haben. Dies wird empfohlen, da der HI-Virus ansonsten eine Resistenz gegen das PrEP Medikament entwickeln kann. Wenn jemand sich während der Anwendung von PrEP mit HIV infiziert, müssen die Medikamente schnellstmöglich von einem Arzt angepasst werden.

Tests auf Geschlechtskrankheiten können Sie bei Ihrem Hausarzt, Frauenarzt, Urologen oder in speziellen Test-Zentren durchführen lassen. Sie können Geschlechtskrankheiten Tests auch bei uns online bestellen.

Praktizieren Sie Safer Sex

Obwohl PrEP das Risiko eine Ansteckung mit HIV deutlich senken kann, sollten Sie zudem noch anderen Vorsichtsmaßnahmen treffen:

  • Verwenden Sie Kondome oder ähnliche Verhütungsmethoden wie Latextücher
  • Teilen Sie keine Sexspielzeuge oder andere Dinge, mit mit Körperflüssigkeiten in Berührung kommen
  • Teilen Sie keine Nadeln

Auch wenn Sie PrEP bereits verwenden, sollten Sie diese Vorsichtsmaßnahmen befolgen.

Wenden Sie sich an Ihren Arzt wenn Sie etwas ungewöhnliches feststellen

Sprechen Sie sofort mit Ihrem Arzt, wenn Sie ungewöhnliche Symptome oder Nebenwirkungen bekommen, wenn Sie PrEP einnehmen. Dazu zählen:

  • Erhöhte Körpertemperatur oder Fieber
  • Erbrechen oder Durchfall
  • Muskel- oder Gelenkschmerzen
  • Geschwollene Lymphknoten
  • Hautausschlag
  • Kopfschmerzen
  • Verstärktes Schwitzen

Sollten Sie weitere Fragen zu der Anwendung von PrEP haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

Zuletzt überprüft:  19.02.2019